Novembertage

Achtung, der folgende Texteinstieg kann Spuren grauer Gedanken enthalten. Wenn du dich dem nicht gewachsen siehst, springe direkt zum nächsten Abschnitt.

Bad News!

Es ist November. Und von außen betrachtet, sind so Novembertage nix. Das Licht wird einem abgedreht, die Gedanken werden unweigerlich dunkelgrau und trübe. Müdigkeit macht sich breit, während mächtig viel Hochnebel über Stadt und Land kriecht und einem die Sicht nimmt. Auf alles. Wo kommt der eigentlich immer so plötzlich her? Ich mag schon gar nicht mehr hinschauen. Es ist ja eh alles nur sehr mysteriös und undurchsichtig.

Wie von früh bis spät in Watte gepackt, verbringe ich die Tage, bis sie um 16.30 Uhr ein jähes Ende finden und ich am liebsten sofort ins Bett will. Notfalls auch ohne Abendbrot. Hauptsache schlafen. Aber dann muss ich doch noch durch die Dunkelheit nach Hause. Begleitet von viel zu vielen anderen Leuten, die in viel zu dunkle Kleidung gehüllt und auch viel zu unfröhlich sind.

So richtig rund wird die Sache, wenn ich auf einem freien Platz von einer steifen Brise erwischt werde, die mir dann heftig durch die Haare und um die Ohren weht, weil ich immer noch nicht auf Mützenwetter umgestellt habe. Wenn sich dann noch Regen hinzu gesellt und allerallerallerspätestens wenn sich der Schirm einer neuen, unangepassten Falttechnik unterwirft und kurz darauf in der nächsten Mülltonne zappelt, dann hasse ich den November. Sehr stark sogar. Das gibt mir einfach nichts und ich wünsche mir jedes Jahr aufs Neue sehnlichst, dass er mich nicht sieht und einfach vorbei geht.

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Achtung, der folgende Textausstieg kann Spuren positiver Gedanken enthalten. Wenn du dich dem nicht gewachsen siehst, dann – ähm – ja, dann weiß ich jetzt auch nicht. Vielleicht kommst du später nochmal wieder?

Good News!

Die gute Nachricht? Naja, ich kann tatsächlich auch festhalten, dass dem November mit dem Gesagten da oben viel Unrecht getan wird. Selbst an einem grauen Tag, an dem es kalt ist und es vielleicht sogar ein bisschen regnet. Ja? Ja!

Ich gebe zu: In der Stadt ist das unter Umständen nicht so leicht nachzuvollziehen. Aber wenn du dich überwinden kannst, die Röcke zu raffen und doch rauszugehen, dann wirst du es schon sehen. Im Wald zum Beispiel. Denn dort verstecken sich ein paar der letzten Farben. Ach Quatsch, die verstecken sich nicht mal richtig. Stellenweise sieht es aus als wäre eine Konfettifabrik mit richtig viel Schmackes in die Luft geflogen. Bääm – alles Gelb und Orange und Rot. Verdammt schön!

Du musst nur mal den Blick aus den dicken Wolken holen und ihn stattdessen auf dem Boden spazieren gehen oder in Augenhöhe schweifen lassen. Da ist noch einiges los und dann wirst du merken, dass die Welt, in der auch Pilze, Moos und Farne nochmal alles geben, plötzlich doch wieder recht bunt oder zumindest voller ziemlich hübscher Details ist. Wenn du dich drauf einlassen kannst, wirst du im Wald deine gute Laune wiederfinden. Sogar an einem dieser merkwürdigen Novembertage.

Herbstlicher Waldspaziergang in Brandenburg in 20 Bildern

Ich will es hier nicht bei Behauptungen belassen, sondern dir die schöne Seite des Novembers auch wirklich zeigen. Deshalb nehme ich dich jetzt mit diesen 20 Bildern mit auf einen Waldspaziergang.

Vor zwei Jahren hatte ich auch schon mal ein großes Pilzvergnügen bei Wandlitz. Da war zwar noch Oktober, aber es fühlte sich schon wie November an.

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