Ein sonniger Sonntagmorgen. Es wäre wohl gut, etwas Zeit in der Natur zu verbringen, bevor die neue Arbeitswoche beginnt. Also steigen wir ins Auto und kehren der Stadt den Rücken. Auf halber Strecke durchbrechen wir eine Wand aus Hochnebel und sind plötzlich in einem Paralleluniversum. Einem, das recht undurchsichtig ist und in dem die Sonne unwahrscheinlich scheint. Da stellt sich dann schon die Frage: Und nu? Was fängt man denn jetzt damit an? Macht es Sinn trotzdem weiterzufahren, wo man doch kaum die Hand vor Augen sieht? Was bringt es da, auf einem Acker herumzustehen? Auf was schaut man dann? Nichts?
Wir entscheiden uns für dieses Experiment und wollen es herausfinden. Zur Belohnung bekommen wir eine Landschaft, die sich mal von einer ganz anderen Seite zeigt. Die Welt hier ist mit einer Schicht aus Eiskristallen und Ruhe überzogen. Ruhe bis auf zwei hysterische Kraniche, die wir treffen. Aber die wollen wir ja immerzu trompeten hören. Insofern spielt uns das in die Karten.
Ansonsten gibt es hier vermeintlich nicht viel, aber irgendwie doch. Wir können nicht weit schauen, aber was wir sehen, ist umso schöner: Eine eigene kleine Welt. Ganz friedlich, rein und still. Seit kurzem nicht mehr selbstverständlich. Hier in Europa.
2 Comments
Danke für deinen besonderen Text und die wunderbaren Nebelschwadenbilder. In die habe ich mich sofort verguckt mystisch und magisch. Die Färbung der Fotos und die unwiederbringbaren Motive. Einfach nur schön. Die Natur kehrt sich nicht um die Welt. Wer sie so findet, festhält und mit anderen teilt, hat etwas fürs Leben getan.
Danke, liebe Ulla. Ich fand das alles auch ganz besonders schön.