Ich öffne die Augen und neben dem Bett steht der Mann. Er sagt, dass ich lieber weiterschlafen soll, weil der Oktober auch heute nicht golden und sonnig ist. Vielmehr sieht er so aus, als hätte jemand einen ganzen Eimer dunkelgrauer Farbe über ihm verteilt, die jetzt wie Pech an ihm klebt.
Der Mann hat Recht, das kann ich durch eine Lücke zwischen den Gardinen erspähen. Ich beschließe, dass ich auf unbestimmte Zeit in meiner kuscheligen Höhle bleiben werde, die ich mir aus Kissen und einer großen Decke gebaut habe.
Später dann sagt mir der Mann, dass er uns für nachmittags zum Pilzesuchen verabredet hat. Angestrengt quetsche ich meinen Blick nochmals durch den kleinen Spalt zwischen den Gardinen. Der Oktober hängt noch immer bleiern vor dem Fenster. Die Wolken so tief, dass man Angst haben muss, sich den Kopf daran zu stoßen. Als wir los wollen, regnet es in Strömen.
Trotzdem machen wir uns auf den Weg nach Wandlitz in Brandenburg. Der Wald und seine Schätze warten. Das Wetter soll keine Rolle spielen, denn inzwischen besitze ich funktionale Kleidung, anders als noch auf den Azoren.
Deshalb störe ich mich auch nicht an den Tropfen, die später durch die klare Luft auf die Bäume und Blätter und dann auf mich fallen. Ich lausche ihnen, während sie auf meiner Kapuze tanzen, höre wie die Äste unter meinen Sohlen knacken, spüre das weiche Moos darunter.
Dann finden wir die ersten Pilze. Neben einigen essbaren auch so manche, die ziemlich sicher ungenießbar, dafür aber umso schöner sind. Wie kleine Raumschiffe stehen sie auf der feuchten Erde, erinnern an Quallen oder ausgefallenes Hefegebäck, das zum Auskühlen auf einem Baumstumpf drapiert wurde. Der Wald setzt so erstaunlich wundersame Kinder in die Welt. Ich kann mich nicht an ihnen satt sehen.
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